Reallife - eine kurze Notiz
was verbindet
Prostituierte und Klosterschüler?
VIP's und Mindestrentner?
Buddhisten und Punks?
Geschäftsleute und werdende Mütter?
...sie alle haben es schon getan – per Telefon oder am Strassenrand – ein kurzer Pfiff, ein rascher Wink und mit einer ausreichenden Portion Glück, hielt das Objekt der Begierde mit quietschenden Reifen vor Ihnen.
Eines jener Fahrzeuge mit gelber Leuchttafel, gelenkt von Menschen, deren Talente gar vielseitig sind. Sie sind Fremdenführer, Seelsorger, Szenekenner, Lokalkritiker, Kunstverständige, Partnerschaftsberater und Eilboten – alles in einer Person. Vollstes Kundenservice zu moderaten Preisen, wo gibt es das heutzutage sonst noch?
Die folgende Geschichte ist all jenen gewidmet, die durch ihren unermüdlichen Einsatz unser Leben ein wenig lebenswerter gestalten.
Wir schreiben das Jahr 2004. Grauer Regen fällt auf die neonbeleuchtete Strassenpflaster der Donaumetropole im Herzen des neuen Europas. Es ist kalt. Nebel wabert durch die Strassenschluchten, hie und da reckt ein kahler Baum seine dürren Äste in den spätherbstlichen Nachthimmel. Noch eilen dicht vermummte Gestalten über die Gehwege der Stadt, letzte Einkäufe werden in kalten Supermärkten kurz vor Ladenschluss getätigt, Gedanken wandern bereits zu heimeligen Orten, wo geliebte Menschen und heisse Getränke bereits ungeduldig auf die späten Heimkehrer der Tagschicht warten. Bald ist Schichtwechsel. Eine kurze Phase der Ruhe, bevor das Pflaster den Nachtschwärmern überlassen wird.
Vorsichtig tasten Lichtstrahlen über desolate Fassaden hässlicher Zinshäuser, behutsam, wie die Finger einer zärtlichen Geliebten. Abrupt halten sie inne, nähern sich dem, mit längst vergilbten Plakaten lang vergangener Ereignisse verklebten Stromzähler am Strassenrand und verschmelzen zu einer Fläche verschwommenem Lichts.
Gnadenlos zog der Fahrer des silbergrauen Mercedes, von Freunden einfach "Herr Fritz" genannt, den Zündschlüssel aus dem Schloß, um noch rasch einen kleinen Braunen in dem schäbigen Cafe Rossa zu schlürfen und ein paar nette Worte seiner Stammkellnerin auf den Weg mitzunehmen...
Prostituierte und Klosterschüler?
VIP's und Mindestrentner?
Buddhisten und Punks?
Geschäftsleute und werdende Mütter?
...sie alle haben es schon getan – per Telefon oder am Strassenrand – ein kurzer Pfiff, ein rascher Wink und mit einer ausreichenden Portion Glück, hielt das Objekt der Begierde mit quietschenden Reifen vor Ihnen.
Eines jener Fahrzeuge mit gelber Leuchttafel, gelenkt von Menschen, deren Talente gar vielseitig sind. Sie sind Fremdenführer, Seelsorger, Szenekenner, Lokalkritiker, Kunstverständige, Partnerschaftsberater und Eilboten – alles in einer Person. Vollstes Kundenservice zu moderaten Preisen, wo gibt es das heutzutage sonst noch?
Die folgende Geschichte ist all jenen gewidmet, die durch ihren unermüdlichen Einsatz unser Leben ein wenig lebenswerter gestalten.
Wir schreiben das Jahr 2004. Grauer Regen fällt auf die neonbeleuchtete Strassenpflaster der Donaumetropole im Herzen des neuen Europas. Es ist kalt. Nebel wabert durch die Strassenschluchten, hie und da reckt ein kahler Baum seine dürren Äste in den spätherbstlichen Nachthimmel. Noch eilen dicht vermummte Gestalten über die Gehwege der Stadt, letzte Einkäufe werden in kalten Supermärkten kurz vor Ladenschluss getätigt, Gedanken wandern bereits zu heimeligen Orten, wo geliebte Menschen und heisse Getränke bereits ungeduldig auf die späten Heimkehrer der Tagschicht warten. Bald ist Schichtwechsel. Eine kurze Phase der Ruhe, bevor das Pflaster den Nachtschwärmern überlassen wird.
Vorsichtig tasten Lichtstrahlen über desolate Fassaden hässlicher Zinshäuser, behutsam, wie die Finger einer zärtlichen Geliebten. Abrupt halten sie inne, nähern sich dem, mit längst vergilbten Plakaten lang vergangener Ereignisse verklebten Stromzähler am Strassenrand und verschmelzen zu einer Fläche verschwommenem Lichts.
Gnadenlos zog der Fahrer des silbergrauen Mercedes, von Freunden einfach "Herr Fritz" genannt, den Zündschlüssel aus dem Schloß, um noch rasch einen kleinen Braunen in dem schäbigen Cafe Rossa zu schlürfen und ein paar nette Worte seiner Stammkellnerin auf den Weg mitzunehmen...
Tranerova - 3. November, 21:59