Time Warp

Dies ist eine ziemlich alte Co-Produktion zwischen Stadtwächtern der www.stadtwache.net, der Achaterin Drei Hungrige Mäuler und dem Schwarzen Mann Maximilian R. Schreckt, die den Weg zur Veröffentlichung bisher leider nicht gefunden hat, da sie zu den "unvollendeten Stories" zählt.
Um sie nicht für ewige Zeiten in den Untiefen meiner Festplatte versinken zu lassen, habe ich mich entschlossen, das Fragment zu veröffentlichen.


„Vorwort“

Die folgende Geschichte gilt als Tribut an einen der schrägsten, schrillsten und besten Film der 70er Jahre. Denjenigen, die sich daran erinnern, vielleicht sogar selbst Teil der eingefleischten Fangemeinde von Richard O’Brians Kultwerk sind, hoffen wir mit den folgenden Zeilen das eine oder andere Lächeln zu entlocken.
Diejenigen unter euch, die damit (noch?) nicht vertraut sind, werden sich vermutlich über die eine oder andere Stelle wundern, den Kopf schütteln und sich fragen, ob die Autoren zum Zeitpunkt der Entstehung der Geschichte noch ganz bei Trost waren. Seid beruhigt, wir hatten und haben noch alle fünf Sinne beisammen. *g*


Es war ein herrlicher Sommertag. Die Sonne schien hell und warm auf die Strassen der Metropole Ankh-Morpork. Wie immer, schien sie natürlich auf jene von Ankh heller als auf die von Morpork.
Die Glocken des kleinen Tempels von Io, in einer der besseren Gegenden der Zwillingsstadt, läuteten heute mit besonderer Begeisterung. Wieder einmal hatten zwei Menschen den Bund des Lebens geschlossen; Ralf Habschatten und Bettina Meineruh.

"Da sind sie ja!" schnarrte ein alter Mann vor dem Tempel.
Der Mann mittleren Alters, seinen Ikonographen fest in der rechten Hand, setzte ein Lächeln auf, wischte sich über den Jackenärmel und dämpfte energisch seine Zigarette aus. Er zog seinen Gehilfen, der einen weiteren Ikonographen trug, eilig mit sich, dem frisch vermählten Paar entgegen.
Mittlerweile hatten sich etliche Verwandte, Freunde und Bekannte rund um das Paar auf den Stiegen des Tempels gedrängt.

"Kommt, lasst uns ein Bild machen!" Der lächelnde Mann wedelte aufgeregt mit dem linken Arm, die Menge in die richtige Position dirigierend.
"Näher zusammen. Das Paar, die Eltern und dann die Grosseltern. Die ganze Sippschaft. Ahhh, so bleiben. Wundervoll! Und..."
Der Ikonographendämon malte wie verrückt.
"Gratuliere!" Schnarrte der Alte erneut, während sich Frau Willichnicht, die sich, aus welchem Grund auch immer, während des Ikonographierens genau neben dem Brautpaar befand, einen Weg durch das Gedränge der Gratulanten bahnte.
"Oh, ich muss bei Hochzeiten immer weinen!" schniefte sie in ihr weißes Spitzentaschentuch.
Dann war der Moment, den alle mit Spannung erwarteten, gekommen. Die Braut schickte sich an, ihren Blumenstrauß zu werfen.
Aufgeregt kreischten und hüpften alle anwesenden jungen Damen vor der Braut auf und ab.

"Jaaaah! Ich hab ihn, Max, ich hab ihn! Jetzt gehölt el mil!"
Triumphierend wedelte Drei Hungrige Mäuler mit dem Strauß durch die Luft.
Max, der etwas abseits stand und sich mit dem Bräutigam unterhielt, winkte ihr anerkennend zu.

"Sie sind ein Freund von Bettina, nicht?" meinte der Bräutigam, zu Max gewandt.
"Nein, nicht direkt. Ich kenne sie nur aus ihren Kindertagen."
"Oh, sie waren als Kind mit ihr befreundet?"
"Nein. Aber ich kenne leider die meisten Kinder in Ankh-Morpork" seufzte Max.
"Verstehe. Sie sind ein Schwarzer Mann, wie?" entgegnete er mitfühlend. Ihm schien erst jetzt Max' eigentümliches Aussehen aufzufallen. Doch an einem Tag wie diesem, konnte Ralf auch das nicht die gute Laune verderben.
Er klopfte ihm gönnerhaft auf die Schulter und bot ihm eine Zigarette an.
Max lehnte dankend ab.
In diesem Moment kam auch schon die Kutsche heran, die das frischvermählte Paar in seine Flitterwochen bringen sollte.

Unbeachtet von den sich schnell verflüchtigenden Hochzeitsgästen, begannen zwei Mönche bereits den Tempel für eine Begräbniszeremonie umzudekorieren, nicht ohne die, von der Hochzeit übrig gebliebenen, Blumen in die Gestaltung mit einzubeziehen.

Fröhlich kam Drei Hungrige Mäuler auf Max zu.
"Wal eine klasse Idee von dil hielhel zu kommen! Die haben hiel wilklich seltsame Sitten eine Hochzeit zu feieln. Besondels del Wettkampf um den Blautstlauß wal lustig!" Sie grinste breit und roch genüsslich an ihrer Beute.
"Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich war selber auch schon sehr lange nicht mehr auf einer Hochzeit." erwiderte Max lächelnd.

Gleich darauf wurde er nachdenklich.

"Hey, Dlei."
"Ja, Max?"
"Ich muss dir was sagen."
Verlegen scharrte der Schwarze Mann mit den Füssen
"Mhm?"
"Ich steh echt drauf, wie geschickt du die anderen Mädls aus dem Rennen um den Brautstrauß gekickt hast!"
Ein breites Grinsen zog über sein Gesicht
"Oh, oh Max!"
Drei errötete und schnupperte an den Blumen.
*Donner grollte*
Max begann forsch drauflos zu marschieren, geradewegs auf den Tempel zu, wobei er sich immer wieder zu ihr umdrehte
"...Der Fluss war hart, aber wir haben ihn beschritten,..." Er dachte kurz über den Blödsinn nach, den er gerade von sich gegeben hatte, fuhr aber dann unbeirrt fort,
"Jetzt ist es an der Zeit unsere Zukunft zu planen, also komm zu FROG und sag nicht, dass du nicht möchtest."
Während dieser Worte malte er mit Kreide die Buchstaben F.R.O.G. an die Tempeltüre, aber Drei schüttelte energisch den Kopf.
Sofort war ein seltsam gekleideter Mönch zur Stelle und wischte die Buchstaben fort. Neben einer Latzhose trug er ein kariertes Hemd und hielt eine Heugabel in der Hand. Drei und Max merkten dies nicht, da sie so sehr in ihr Gespräch vertieft waren.
"Och, verdammt, aber eins muss ich dir sagen, ... ich werd dich vermissen!"
Max drehte sich plötzlich zu ihr um und fasste sie an den Händen.
"... Die Strassen waren dunkel und kalt, aber wir sind unsere Streife gegangen; da brennt noch immer das Feuer nach Abenteuern in mir, die wir noch gemeinsam erleben könnten..."
Erneut schüttelte Drei den Kopf.
"Aber wenn es jemanden gibt, auf den du dich immer verlassen kannst, dann bin ich es!
Ich muss es einfach nochmals sagen, verdammt, Dlei, ich werd dich vermissen!"
Im Überschwang der Gefühle fiel Max vor seiner Kollegin auf die Knie und zog etwas aus seiner Hosentasche.
"Und als Beweis, dass ich dein bester Freund bin, habe ich dir etwas mitgebracht"
Voll Freude reichte er Drei ihr verloren geglaubtes Drachenamulett *
"Weißt du, es gibt drei Arten wie sich Freundschaften entwickeln können - gut, schlecht oder mittelmäßig - aber, oh DLEI, unsere ist super!"
Der seltsame Mönch hatte mittlerweile Aufstellung neben dem Eingang zum Tempel genommen. Ein zweiter Mönch gesellte sich ihm hinzu.
"Oh, oh, es glänzt fast noch mehl, als damals!
Jetzt hab ich es wiedel und ich bin ja so floh!
Ach, ich wünschte, du hättest meine Tante noch gekannt!
Oh, Max, vielen vielen Dank, auch ich weld dich fulchtbal velmissen!"
Mit dem Drachen fest in ihrer Hand, lief Drei in den Tempel, blieb abrupt stehen und wandte sich zu Max um.
"Oh Max,..."
"Oh Verdammt...,"
"Ich bin vellückt,..."
"Oh Dlei..."
"...abel nicht so vellückt, dass ich zu F.L.O.G. geh!*"
"Oh, verdammt!"
Die beiden sahen sich kurz gespielt böse an und liefen lachend arm in arm aus dem Tempel, die Strassen von Ankh entlang.
Die beiden Mönche standen immer noch vor dem Tempeleingang.*

***

Der muffige Geruch, der alten verstaubten Möbel in dem dunklen Arbeitszimmer, war nahezu sichtbar. Ein unbeherrschter Beobachter hätte wohl kaum dem Drang widerstanden, danach zu greifen.
Auf dem unaufgeräumten Schreibtisch prangte ein riesiges, bewegliches Abbild der Scheibenwelt.
Dahinter saß ein älterer, untersetzter Herr in einem bequemen, wenn auch ein wenig abgewetzten, Lehnstuhl aus Leder.
"Ich möchte sie, wenn sie gestatten, .." unterbrach er freundlich die Geschichte, "...auf eine phantastische Reise mitnehmen.
Es schien ein ganz normaler Tag in Ankh-Morpork zu sein, als OG Maximilian R. Schreckt und seine Kollegin, G Drei Hungrige Mäuler, zwei junge*, normale*, gesunde Wächter, den vornehmen Stadtteil Ankh durchquerten, um sich auf den Heimweg zu machen. Fakt ist, dass sich dunkle Gewitterwolken, schwer, schwarz und bedrohlich, über ihnen ausbreiteten. Auch wahr ist, dass sich ein leichtes Hungergefühl bei der Gefreiten bemerkbar machte. Ebenso richtig ist es, dass sich der Tag langsam dem Abend zuneigte und sich die beiden in der zunehmenden Dunkelheit verirrt hatten. Es war ein ereignisreicher Tag für beide. Ein ereignisreicher Tag, an den sie sich noch lange erinnern sollten."

"Veldammt, Max. Wo sind wil hiel eigentlich? Jetzt lebst du schon seit 132 Jahlen in diesel Stadt und findest nicht mehl nach Hause?" Drei Hungrige Mäuler schimpfte vor sich hin.
"Ich komm nun mal nicht oft hierher" grummelte der Schwarze Mann.
Nach einigen zaghaften Tropfen, öffneten sich die Schleusen des Himmels und es goss wie aus Eimern.
"Na klasse, jetzt legnets auch noch. Wilklich toll, Hell Obelgefleitel! Und hiel in diesel supelfeinen Gegend gibt’s nicht mal eine Scheune zum Untelstellen. Ich welde mil noch eine fulchtbale Elkältung holen!"
"Ach was, beruhig dich doch endlich. Schau mal, da vorne ist ein Haus und es brennt Licht. Die lassen uns sicher kurz unterstellen, bis das Gewitter vorbei ist. Wir sind ja schließlich Wächter!"
Zielstrebig hielt Max durch den dichten Vorhang aus Regen geradewegs auf das Gebäude zu.
"Wow, das ist ja ein lichtiges Schloss!" Drei Hungrige Mäuler staunte.

***

"Klatsch!" Zornig knallte Kmdr. Rince die neueste Ausgabe der Ankh-Morpork Times auf seinen Schreibtisch. Ein schmatzendes Geräusch bestätigte einmal mehr die Existenz von Murphy's Gesetz. "Mistundv..!" Verärgert betrachtete der Kommandeur die unfreiwillige Verbindung seines zweiten Frühstücks, eines mit Liebe zubereiteten, saftigen Butterbrots mit dem druckfrischen Artikel, welcher der Anlass für die eilig einberufene Versammlung sämtlicher Abteilungsleiter der Wache war.

"Kann mir einer von euch erklären, weshalb dieser deWorde wieder mal besser und schneller über die Sache informiert ist, als ich?"

Betretenes Schweigen folgte, bis sich Stabsspieß Atera zu Wort meldete "Sör, weshalb die Aufregung?"

"Weshalb die Aufregung?" echote Kmdr. Rince mit hochrotem Kopf. "Deshalb!" Fieberhaft tippte er auf die Zeitung, was zur Folge hatte, dass sein Finger zur Hälfte mit einer schmierig-schwarzen Paste überzogen wurde.

'Grauenhafter Leichenfund in Kunze's Kühlhalle - Lord Witwenmacher dementiert Inhumierungsauftrag! Auftakt einer neuen Mordserie in Ankh-Morpork? Was ist los mit der Stadtwache?'

"Stabsspieß Atera, wieso wurde ich nicht darüber informiert?"
"Äh, Sör, also, wir waren vor Ort, mit einigen Jungs von der Spurensicherung, aber da die Leiche, neben der Axt im Rücken, auch eine Quittung der Assassinen in der Jackentasche hatte, haben wir dem Fall keine weitere Beachtung geschenkt, Sör. Den Bericht habe ich ihnen auf den Schreibtisch gelegt."

Gereizt überflog Kmdr. Rince das Chaos auf seinem Tisch. Der Bericht fand sich zwischen Kaffeetasse und Aufzeichnungsdämon unter einem Stapel diverser Papiere.

"Quittung, so so" murmelte das Oberhaupt der Stadtwache vor sich hin. "Könnte es sein, dass die Assassinen in diesem Fall lügen?" mutmaßte er. "Oder könnte es vielmehr sein, werte Kollegen, dass wir es hier mit einer gefälschten Inhumierungsbestätigung zu tun haben?" Scheinbar ruhig blickte er die anwesenden Wächter an.
Mit sanftem Lächeln fuhr er fort "Also gut, meine Damen und Herren, Lord Vetinari wird dafür eine Erklärung haben wollen. Ich schlage daher vor, dass ihr der Sache auf den Grund geht, jede einzelne Abteilung. Und zwar SOFORT!"
Wie zur Bestätigung klappte just in diesem Moment die Öffnung des Rohrpostschachts zur Seite. Reggie sprang elegant aus dem Rohr auf den Schreibtisch und wollte schon zu einer seiner üblichen rohen und spöttischen Bemerkung ansetzen, als er den warnenden Blick von Olt. Venezia Knurblich registrierte. Die Botschaft des Blickes lautete in etwa ‚Wenn du es wagst, den Kommandeur auch nur ein klitzekleines Bisschen zu ärgern, bekommst du es mit mir zu tun!’ Etwas aus dem Konzept gebracht, räusperte er sich nur kurz, hielt dem Kommandeur ein Schreiben unter die Nase, ein Schreiben das offensichtlich von Lord Vetinari höchstpersönlich verfasst wurde und mit einem knappen "Was solln der Auflauf?" sprang er wieder zurück in die Röhre, nicht ohne seiner Angebeteten vorher noch ein Kusshändchen zu schicken. Die Augen der Wergnomin blitzten zornig auf.

***

Hüpfschnell-Strasse 22, Ankh-Morpork, in etwa zur gleichen Zeit

"So, also dann hätten wir drei Zentner weißes Gesichtspuder, zwei Töpfe Fettschminke zu je fünf Pfund, eine Dose Rouge und vier Liter Abschminkmilch. Darf es sonst noch etwas sein? Derzeit hätten wir die Dachshaarpinsel im Sonderangebot!" Erwartungsvoll blickte Schnapptopf Donnerstoß seinen Kunden an.
"Nein, danke. Das wäre alles." Der weißgesichtige Mann schüttelte den Kopf.
"Gut, gut. Abzüglich des üblichen Mengenrabattes kommen wir auf ...", fieberhaft schrieb Herr Donnerstoß Zahlenkolonnen auf einen Rechnungsblock, "genau sechzig Ankh-Morpork Dollar. Die Lieferung wie immer frei haus, nehme ich an?"
Bevor der Kunde etwas erwidern konnte, schwang die Ladentüre auf und Herr Schüttelbier, der derzeitige Inhaber und Leiter der berühmten "Scheibe" betrat den Laden.
"Guten Morgen die Herren!" Mit einer, ein wenig zu übertriebenen Freundlichkeit, näherte sich der Theaterbesitzer.
"Na, Herr Weißgesicht, wieder mal dabei, dafür zu sorgen, dass euren Mitgliedern das Lachen nicht vergeht?" Erheitert über seinen eigenen Witz klopfte Meister Schüttelbier dem Gildenoberhaupt der Narren jovial auf die Schulter.
"Nehmen sie augenblicklich ihre Hand da weg!" fuhr Herr Weißgesicht den Theatermacher an. "Ich verbitte mir eine derartige Frechheit, sie Geißel der Menschheit!"
"Aber, aber, meine Herren." Schnapptopf Donnerstoß versuchte zu vermitteln. "Was ist denn passiert, dass ihr derart aneinander geratet?" Er blickte von einer Kundschaft zur anderen.
"Dieser verfluchte Mistkerl ist ein Frevler, jawohl, das ist passiert!" ereiferte sich Herr Weißgesicht. "Er beleidigt meine Gilde in aller Öffentlichkeit und lässt sich seine Lästereien auch noch von unseren Bürgern teuer bezahlen. Das Ganze nennt er dann Theater, dieser Schurke!" Der Vorsitzende der Narrengilde steigerte sich immer mehr in Rage.
"Also, ich verstehe nicht..." hilfesuchend sah der Ladenbesitzer zu Herrn Schüttelbier.
"Ach was, die Ganze Sache ist nicht annähernd so dramatisch" beschwichtigte der Theaterdirektor, "unser neues Programm, "Der Bajazzo", ein außerordentliches Stück zeitgenössischer Theaterkunst, liegt den Narren ein wenig im Magen. Die handelnden Personen des Stückes sind nämlich allesamt in dem Metier der Narren, Clowns und Harlekine angesiedelt. Es gefällt Herrn Weißgesicht offenbar nicht, dass auch andere Leute sein Fach beherrschen." Herausfordernd sah er den weiß geschminkten Mann neben sich an.
"Es ist ein wirklich unterhaltsames und lehrreiches Stück, Meister Donnerstoß. Ihr solltet es nicht versäumen." Rasch zog Herr Schüttelbier zwei Freikarten aus seiner Jackentasche und reichte sie dem verständnislos dreinblickenden Ladeninhaber.
"Sie, sie ... ungehobelter Mensch! Wie können sie es wagen Herrn Donnerstoß in diesen Sündenpfuhl locken zu wollen!"
Langsam gewann man den Eindruck, dass Herr Weißgesicht entweder ein Kostüm mit weiterem Halsausschnitt oder einfach ein paar Minuten frische Luft brauchte.
"Sündenpfuhl? Herr Weißgesicht, mein Theater ist Schauplatz hochgeistiger Kultur, kein Ort der Sünde!" Entrüstet richtete sich Schüttelbier zu seiner vollen Größe auf, die leider nicht annähernd beeindruckende Masse annahm. Herr Schüttelbier war ein Zwerg.
"Jawohl, ich sage die "Scheibe" ist zu einem dämonischen Ort verkommen, durch ihre wahnsinnigen Ideen. Wer, außer Herrn Schüttelbier, lässt schon W-W.., Ffffr.., DAMEN in den honorigen Kostümen der Clowns und Narren auftreten!" Herr Weißgesicht spie das Wort 'Damen' regelrecht aus.
"Ich werde mich heute noch bei Lord Vetinari dafür einsetzen, dass dieses diskriminierende Programm unverzüglich abgebrochen wird. Sie werden schon sehen, Schüttelbier, wen sie sich in dieser Stadt als Feind auserkoren haben!"
Zornig wandte sich das Gildenoberhaupt der Narren abrupt um und verließ mit einem gebellten "Guten Tag, Herr Donnerstoß" den Laden des Schminkelieferanten, nicht ohne die Türe geräuschvoll zuschlagen zu lassen.

"Na das sind ja heitere Aussichten." Der Theaterbesitzer zog eine Grimasse. Mit einem aufgesetzt fröhlichen Gesichtsausdruck wandte er sich an den Ladeninhaber.
"Dann wollen wir uns mal den geschäftlichen Dingen zuwenden, nicht wahr?"

***

"Wahnsinn! Ich fass es nicht! Sieh doch mal Karl, ich hab eine Einladung! An mich persönlich adressiert!" Aufgeregt, mit einer Stimme, die ihrem Namen alle Ehre machte, lief Fräulein Schrill durch die Gänge der Scheibe.
Auf der Bühne, wo ihr Kollege nochmals seinen Soloauftritt in "Der Bajazzo" durchging, stolperte sie fast über die herumliegenden Teile der Bühnendekoration, so begierig war sie darauf, ihm den Brief unter die Nase zu halten.
"Toll." Karl reagierte so begeistert, wie jemand, der gerade erfahren hatte, dass ein Trupp Schläger des gefürchteten Chrysopras, seine Wohnung ein wenig umgestaltet hatte.
"Sieh her, hier steht es!" Fräulein Schrill ließ sich nicht entmutigen.

Euphorisch las sie ihrem Gegenüber die Einladung vor.

"'Verehrtes Fräulein Schrill,
ich habe sie des öfteren auf der Bühne bewundert und finde ihre Darstellung der "Columbine" einfach göttlich.
Ich würde sie gerne näher kennen lernen und möchte sie daher heute Abend zu meinem Galaah einladen. Bitte ziehen sie ihr Kostüm an, denn ich finde, es unterstreicht ihr ohnehin bezauberndes Aussehen noch.
In aufrichtiger Verehrung,
Frank'

Ist es nicht wahnsinnig lieb von ihm, mich zu dem angesagtesten Fest der Stadt einzuladen, Karl? Na, was meinst du?"

"Mir egal, is ja heut spielfrei. Mach doch was du willst." Karl brummelte vor sich hin.
"Brauchst aber nicht glauben, nur weil dich so ein stinkreicher Fatzke einmal in seine Villa einlädt, dass du was Besseres bist! Und jetzt geh, ich möchte hier noch ein wenig üben." Karl wandte der jungen Frau den Rücken zu.

***

Im Labor von SUSI, wurde der noch immer leicht gefrorene Körper der männlichen Leiche, einer Obduktion unterzogen.
Neugierig standen Lt. Irina Lanfear, die sich durch die Obduktion der Leiche endlich erste Hinweise auf den Mordfall erhoffte, OG Lupos Drachenflug und Olt. Pismire um den Seziertisch. Der Gerichtsmediziner, OG Jack Narrator, war konzentriert dabei, den noch nicht zur Gänze aufgetauten Magen des Opfers aufzuschneiden.
"Also, Pis, was gibt es zu berichten?" Lt. Lanfear verfolgte jedes Wort, das Olt. Pismire in seinen Bericht niederschrieb, mit großer Aufmerksamkeit, während OG Drachenflug krampfhaft bemüht war, seinen Mageninhalt, ob des Geruchs des leblosen Körpers, im Zaum zu halten.
Nicht, dass der nackte Fleischberg bereits Verwesungsdünste ausströmte, dies wurde durch den Tatort, der Kühlhalle des Fleischers Kunze, Offler sei Dank, verhindert. Dennoch roch der Leichnam einfach widerlich nach klebrig, süßem Parfum oder einer vergleichbaren Substanz. Es erweckte fast den Anschein, als würde sich ein nasser Hund geruchsmäßig als Karamellbonbon zu tarnen versuchen.
"Na klar, das isses!" Unbewusst sprach der Werwolf seine Gedanken laut aus. Die anwesenden Wächter starrten ihn ungläubig an.
"Was ist was?" hakte der Gerichtsmediziner nach.
"Na dieser Geruch! Ich kenne ihn. Der Schwabbelbauch", Lupos deutete mit einer leichten Kopfbewegung auf den Toten, "stinkt nach Hundepomade. L'oh dü Ankh um genau zu sein." Stolz über seine Entdeckung warf sich der Obergefreite in die Brust.
"Es geht doch nichts über einen ausgeprägten Geruchssinn!"
Lt. Lanfear freute sich über eine mögliche erste Spur. Kurz fasste sie die bisherigen Fakten nochmals zusammen.
"Wir haben also einen mehr oder weniger gefrorenen Toten mit einer Axt im Rücken, der nach Hundeschampoo riecht. Weiters haben wir am Tatort eine Inhumierungsbestätigung gefunden, die offensichtlich eine Fälschung ist und keinerlei Hinweise darauf, um wen es sich bei dem Toten überhaupt handelt, geschweige denn, wer sich die Arbeit macht, den Mord der Assassinengilde in die Schuhe schieben zu wollen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine rasche Aufklärung des Falles."
Hoffnungsvoll wandte sie sich erneut an die Gerichtsmediziner. "Oder haben wir noch etwas zu bieten, meine Herren?"
"Allerdings. Wenn ihr mich nicht dauernd unterbrochen hättet, hätte ich es euch längst sagen können." antwortete OG Narrator in überheblichem Tonfall. "Wir haben es hier mit einer unnatürlich verformten Magenschleimhaut zu tun. Ich kann zwar noch nicht mit Sicherheit feststellen, wodurch das hervorgerufen wurde, da die Innereien des Opfers noch nicht zur Gänze aufgetaut sind, aber ich vermute, das Opfer hat so was wie einen Giftcocktail zu sich genommen."
"Lass mich das mal ansehen." Olt. Pismire drängte sich näher an die Leiche heran. "Hm, so wie sich die Veränderung der Schleimhäute gestaltet, würde ich mal auf Trüpptaminsalz und eventuell natürliches Gift, möglicherweise Spinnengift, tippen. Das Salz wird übrigens in manchen Teilen der Scheibe zur Beschwörung von Dämonen verwendet."*
Ungerührt schob der Oberleutnant den halbgefrorenen Mageninhalt des Opfers mit einem Metallstäbchen hin und her, um das Organ besser untersuchen zu können. "So genau kann man das ohne weitere Tests nicht feststellen."
"Igitt, Pis, wie kann man nur freiwillig einen derart widerlichen Tschob machen?" Die Leiterin der Abteilung R.U.M. unterdrückte ein Würgen.
"Jeder hier tut was er kann und das Sezieren ist nun mal unser Fachgebiet, Rina." erwiderte Olt. Pismire. "Aber worauf ich eigentlich hinauswollte, die Veränderung der Magenschleimhaut deutet auf eine geringe Dosis der Giftstoffe hin, das Opfer war also nicht akut gefährdet sich tödlich zu vergiften, vielmehr dürfte es vor seinem Tod ziemlich zugedröht gewesen sein."
"Superfroschpillen, was?" feixte OG Drachenflug.
"Ich habe nicht gesagt, dass er die Substanz gegessen hat, sie könnte auch flüssig oder möglicherweise auch gasförmig eingenommen worden sein." Pismire warf dem Obergefreiten einen strengen Blick zu.
"Na, zumindest kann man Gift als Todesursache ohnehin ausschließen." Lupos warf einen bezeichnenden Blick auf die blutverschmierte Axt.
"Zu klären ist wohl auch, woher der Tote diese Substanzen hat." Lt. Lanfear sah den OG Narrator durchdringend an. "Ich vermute, ein Abstecher zur Alchemistengilde bleibt uns wohl nicht erspart, Jack, oder?"
Achselzuckend erwiderte der Gerichtsmediziner "Schaden könnte es nicht." Er wandte sich wieder der Leiche zu.
"Was haben eigentlich die Untersuchungen der Tatwaffe ergeben?" interessierte sich Lt. Lanfear.
"Wenn man mich nicht permanent bei der Arbeit behindern würde", schnappte Jack Narrator, "könnte ich euch Ergebnisse liefern! Aber so wies hier zugeht, ist es mir nicht möglich, mich zu konzentrieren."

"Freunde", CK Sillybos betrat das Labor, wie immer gefolgt von Hegelkant, "ich habe die Kleider unseres Opfers einer neuerlichen Untersuchung unterworfen und etwas Interessantes gefunden. Hegelkant, zeige es doch den anderen!"
Der dunkelhäutige Hüne hielt eine völlig derangierte Visitenkarte zwischen Daumen und Zeigefinger hoch.
" 'Pflegesalon Francois Chien, Pflastergasse 7', weiß vielleicht jemand wo das liegt?" Sillybos hielt inne.
"Ja, ich denke schon. Das muss in der Nähe von Drei Hungrige Mäulers Haus sein, nahe der Festen Strasse." ließ sich Hauptmann Humph MeckDwarf, der soeben durch die Labortür trat, vernehmen.
Der kleine Raum wurde langsam voll.
"Was soll denn dort sein?" hakte der Hauptmann nach, da er lediglich den Schluss von CK Sillybos's Ausführungen gehört hatte.
"Wartet mal eben", unterbrach Lupos Drachenflug seine Kollegen, "Pflastergasse, war dort nicht die komische Hundeschuranstalt, über die sich unsere werte Frau Willichnicht vor einiger Zeit beschwert hat? Sie könne bei dem Gekläffe und Gejaule nicht einmal in Ruhe ihren Nachmittagstee zu sich nehmen, hat sie damals gezetert. Aber ob die auf Hausnummer sieben war, weiß ich leider nicht mehr."

Mittlerweile wurden auch CK Sillybos und Hptm. MeckDwarf von Lt. Lanfear über die bisherigen Ermittlungen aufgeklärt.

"Okay, Leute, ich werd mal dort vorbeischauen", Hptm. MeckDwarf warf nochmals einen Blick auf die Visitkarte, "ich wollte ohnehin Gefreite Drei Hungrige Mäuler und OG Schreckt zurück in den Dienst beordern. Wir brauchen im Moment jeden verfügbaren Wächter für diesen Fall."
"OG Schreckt? Der ist ja gar nicht mehr bei GRUND, Hauptmann." Rina hob fragend eine Augenbraue.
"Ich weiß, aber er wohnt bei ihr im Keller, wusstet ihr das nicht?" Die erstaunten Blicke der versammelten Wächter sprachen für sich.
"Ach ja, OG Drachenflug, falls es wichtig werden sollte, wie hieß nochmals das Flohpulver, das der Tote verwendet haben soll?"
"L'oh dü Ankh und es ist ein Schampoo, Hauptmann." gab dieser pflichtgemäß Auskunft.
"Wenn du möchtest, könnte ich dich aber auch dorthin begleiten, vielleicht sind meine Qualitäten", er rümpfte bezeichnend die Nase, "dort nicht zu verachten."
"Wenn ich’s mir recht überlege, Obergefreiter, ist es vielleicht gar keine schlechte Idee." pflichtete Hptm. MeckDwarf dem Werwolf bei.

"So wies aussieht, Kollegen, liegt es an uns, den Alchimisten ein wenig auf den Zahn zu fühlen. An die Arbeit! Mal sehen, ob CK Picardo eine Ahnung davon hat." Lt. Lanfear schob die restlichen Wächter vor sich her, zur Tür des Labors hinaus.

***

"Und so schien es, als wäre Die Lady den beiden Wächtern wohlgesonnen und es schien als hätten sie einen trockenen Platz gefunden, an dem sie das Gewitter abwarten konnten. Oder sollten sie sich getäuscht haben?" Das Gesicht des älteren Mannes in der muffigen Schreibstube ließ keinerlei Schlussfolgerungen über das bevorstehende Ereignis zu.

Am eisernen Gittertor der Schlossmauer fanden der OG Maximilian R. Schreckt und die G Drei Hungrige Mäuler ein mit zittrigen Buchstaben gemaltes Schild mit der Aufschrift 'Betretigen auf eigene Gefahr'. Laufend näherten sich verschiedenste Gefährte dem Schloss. Pferdekutschen, Eselskarren sogar mehr oder weniger reparaturbedürftige Sänften waren zu erkennen.

"Max, komm, lass uns umkehlen, mil ist kalt und mil gefällt das hiel nicht..." ängstlich zog Drei Hungrige Mäuler den Schwarzen Mann am Ärmel seiner Jacke.
"Ach was, nur einen Moment, vielleicht kriegen wir da drinnen ja ne schöne, heiße Tasse Tee." Entschlossen öffnete Max das Tor und marschierte auf den Eingang des riesigen, unheimlich wirkenden Gebäudes zu.
Energisch klopfte er an das große Eingangstor des Schlosses.
Langsam öffnete sich die knarrende Tür. Ein hässlicher, buckliger Mann mit kahler Stirn und nur wenigen, ungepflegten langen Haarsträhnen lugte aus dem Türspalt hervor.

"Hello..." Gedehnt sprach der Bucklige die beiden Wächter an, fast als würde er sie fragen wollen was um der Götter willen sie hier zu suchen hatten. Die Stimme klang wie ein rostiges Scharnier. Fragend blickte er Max und Drei an.
"Hi!" Max nahm Haltung an und streckte dem hässlichen Mann seine Klaue steif zum Gruß entgegen, zog sie aber sofort wieder zurück, als der Bucklige keine Anstalten machte sie zu ergreifen.
"Mein Name ist Maximilian R. Schreckt und das", er zog die Achaterin näher zur Tür, "ist meine Kollegin, Drei Hungrige Mäuler. Wir sind Mitglieder der Stadtwache und haben uns hier in Ankh verirrt. Dürfen wir uns hier ein wenig unterstellen bis das Unwetter nachlässt?" Erwartungsvoll lächelte er den Buckligen an.
"Ihr feid naff."
"Ja", Drei versuchte freundlich zu lächeln, "es legnet."
"Ja." bekräftigte Max.
"Ja..." Die schnarrende Stimme ging den beiden Wächtern durch Mark und Bein.

*Donner grollte; Blitze zuckten und erhellten gespenstisch die Gesichtszüge des Buckligen*

"Ich denke, ihr beide kommt beffer herein." Der Bucklige trat beiseite um die Wächter hereinzulassen.
"Oh, sie sind zu fleundlich." Drei lächelte ein wenig gezwungen. Zu ihrem Freund gewandt fuhr sie fort, "Oh Max, ich fülchte mich. Was ist das hiel fül ein Olt?" Drei drängte sich ängstlich näher an den Schwarzen Mann.

Das Innere des Schlosses, welches äußerlich schon ziemlich unheimlich wirkte, eine Wirkung die durch die Dunkelheit und strömenden Regen verstärkt wurde, übertraf den ersten Eindruck der Wächter bei weitem. Einst mag dieses Schloss bestimmt prunkvoll und schön gewesen sein, doch diese Tage waren längst vorbei. Der Raum war von Staub und Spinnweben über Jahrzehnte hinweg reichlich verwöhnt worden.
Einige schmutzverkrustete Kandelaber an den Wänden spendeten spärliches, mattes Licht. An einer Seite der Eingangshalle, welche mit brüchigen, alt-klatschianischen Webteppichen ausgelegt war, verlief eine steinerne Treppe nach oben. Das geschnitzte Treppengeländer aus dunklem Holz warf lange Schatten in den Raum.
Ein äußerst anheimelnder Ort, wie Max fand. Er blickte sich interessiert um.

Die Wände wurden geziert von verschiedensten Tierköpfen, die vermutlich ganzen Mottenvölkern als Heimat dienten, schön gearbeiteten Waffen, denen Rost und Patina recht eigentümliche Farben verliehen und großen Ölgemälden, die durch eine Schicht aus Jahre altem Staub und Schmutz vor dem Abblättern geschützt wurden. Unter den Letztgenannten stach wohl eine perfekte Kopie, vielleicht sogar das verloren geglaubte Original selbst, der "Zwei Bauern vor dem Tempel", von Leonardo da Quirm, hervor.
In einer dunklen Ecke des Raumes stand eine mit Spinnweben verhangene große Uhr, deren Zeiger auf kurz vor sechs wiesen.
Der beeindruckendste Einrichtungsgegenstand war jedoch der ausgestopfte Puzuma*, umwunden von einer pergamentartigen Riesenschlange, der mitten im Raum platziert war.

Der Schwarze Mann war fasziniert von dem überwältigend schönen Interieur, ein Gefühl, das seine Kollegin keineswegs teilte. Drei Hungrige Mäuler fand den Raum einfach nur abscheulich und unheimlich.
„Vielleicht ist dies das Wohnhaus eines überwaldischen Gesandten“, mutmaßte er, die Frage seiner Kollegin beantwortend.
"Oh“, mehr konnte Drei nicht darauf erwidern.
„Hier entlang.“
Mit einer Verbeugung wies der Bucklige den Wächtern den Weg in den hinteren Teil der Halle.
Überall im Haus ertönte laute, kreischende Musik, übertönt von einzelnen Gesprächsfetzen und Gelächter, doch es war niemand zu sehen.

Mit zittriger Stimme wandte sich Drei Hungrige Mäuler an den hässlichen Mann, „Feieln sie heute ein Fest?“
Er antwortete in seinem grauenhaften Tonfall, „Ihr seid zu einem ganz besonderen Anlass zurechtgekommen. Heute ist eines der berühmten Galaah‘s des Meisters.“
„Oh, wie wundelbal!“ Drei Hungrige Mäuler versuchte verzweifelt ein harmloses Gespräch mit dem seltsamen, ein wenig igorhaft anmutenden, Mann zu beginnen.
Aus der Dunkelheit des Treppenabsatzes über ihr ertönte plötzlich eine ordinär klingende Frauenstimme mit einem harten Akzent.
Drei erschrak.
„Du bist wunderbar! Er ist wunderbar! Ich bin wunderbar! Wir alle sind wunderbar!“ Die letzte Silbe ging nahtlos in schauerliches Gelächter über. Eine rothaarige, grauenhaft geschminkte Frau in schwarzer Bedienstetentracht glitt lasziv das Treppengeländer hinab, während die Standuhr ihr dumpfes „Gong“ siebenmal erklingen ließ.

***

Hauptmann MeckDwarf und der OG Lupos Drachenflug erreichten die Pflastergasse 7, nachdem sie die beiden Wächter, G Drei Hungrige Mäuler und OG Max Schreckt nicht zu Hause angetroffen hatten.
Über dem Eingang des pastellfarbig bemalten Hauses, in dem sich die Hundeschuranstalt befunden hatte, prangte ein Ladenschild mit der Aufschrift 'Pflegesalon', darunter war ein kleiner Hund zu sehen.
"Ah, es gibt ihn also doch noch." stellte OG Drachenflug fest. "Die Geschäfte dürften aber nicht mehr so gut laufen, denn Frau Willichnicht hat sich außer dem einen mal, nicht mehr darüber beschwert."
Fassungslos stand Hauptmann MeckDwarf vor dem Haus und starrte die Fassade an.
"Wie, um Io's willen, kann man in dieser Gegend ein Haus nur rosarot anpinseln! Das ist ja fast schon pervers!"
Der Pflegesalon stach in dieser Gegend Morporks, am Rande der Schatten, jedermann sofort ins Auge. Rund um Haus Nr. 7 drängten sich die üblichen Bauwerke der Gegend in gewohntem mausgrau, schmutzigbraun und brandschwarz zusammen, genauso wie man es hier erwarten durfte.
Hauptmann MeckDwarf überwand seine Abscheu und betrat, gefolgt von Lupos Drachenflug, den Salon.
Ein außergewöhnlicher Mann, mit kurzen, blondgefärbten Haaren, gekleidet in einen türkisblauen Seidenanzug, mit auffälligen goldfarbenen Pailletten an den Säumen, kam ihnen wild gestikulierend entgegen.
"Ah, Monsieurs, isch wünsche ihnen einen wündervollen güten Tag! Was kann isch für sie tün?" Ein prüfender Blick traf die beiden Wächter. Der geckenhaft gekleidete Mann vergewisserte sich mit einem neuerlichen Blick, um danach eilfertig an Lupos Uniform herumzuzupfen und durch dessen Haare zu fahren.
Mit dem Blick des geübten Geschäftsmannes hatte er OG Drachenflug als möglichen Kunden erkannt.
Hilfe suchend blickte der Werwolf zu dem schockierten Hauptmann.
"Ah, oui, oui, isch sehe, die Frisür entsprischt nischt mehr die Vorstellüng von die 'err Gefreite, nischt wahr?" Er fuhr fort durch Lupos' Haare zu wuscheln, bis dieser mit einem drohenden Knurren verärgert zur Seite sprang.
"Pardon?" Überrascht hielt der blonde Mann inne.
Hauptmann MeckDwarf räusperte sich eingehend, bevor er sich an den eigentümlichen Mann wandte.
"Sind sie der Inhaber dieses Ladens?" fragte er.
"Ah, oui, oui, isch bin Francois Chien, Fellkünstlär sosüsagen. Womit kann isch ihnen behilflisch sein?"
"Mein Name ist Hauptmann Humph MeckDwarf und dies ist Obergefreiter Lupos Drachenflug. Wir ermitteln in einer Mordsache, bei der wir auf ihre Hilfe hoffen."
"?" Die Gestik des Ladenbesitzers war ein einziges Fragezeichen.
"Ein Mann wurde grausam in einer Kühlhalle ermordet und er hatte eine ihrer Visitkarten in seiner Hosentasche. Es handelt sich um einen etwa dreißigjährigen Mann, ziemlich beleibt, kurze schwarze Haare. Er trug eine ziemlich abgewetzte, enge schwarze Lederhose, Stiefel und eine Weste aus Kunstfell. Puzumanachbildung. Außerdem hat er offenbar Flohpulver der Marke..."
"Schampoo, Herr Hauptmann", zischte der Werwolf, " L'oh dü Ankh!"
"...benutzt. Danke OG Drachenflug." Ein strenger Blick traf den Obergefreiten.
Zu dem Ladeninhaber gewandt fuhr der Hauptmann fort, "Können sie uns sagen, ob es sich um einen Kunden ihres Salons handelt, Herr äh Schien?"
"Chien" verbesserte der Angesprochene automatisch. Während der Worte des Hauptmannes war Francois Chien immer bleicher geworden. Mit Tränen in den Augen wimmerte er leise "Oh, non, das darf dosch nischt wahr sein!" Laut schluchzend erzählte er, "Also, isch, verseihen sie meine Gefühl, die 'erren, aber es ist sü fürschtbar, welsche Tragödie. Meine arme bel ami Eddie, Offler sei ihm gnädisch! Oui, isch kenne diese Mann, den sie süschen. Eddie! Eine reisende jünge Mann, sehr liebenswürdisch, wirklisch. Sähr begabt mit blasen äh die `orn, wie man sagt äh die Saschsofoh. Er 'at mir erst gestern eine Einladüng von die 'err Fraunk Fürtär sü dem Galaah 'eute abend gegeben. Eine wirklisch formidable Fest. Alle wischtigen Person' die Stadt dort sind eingeladän."
Mit großen Augen und hochgezogenen Brauen standen die beiden Wächter vor dem hemmungslos schluchzenden Hundefrisör und versuchten dessen Worten in einen vernünftigen Zusammenhang zu bringen.
"Bitte, Herr Sch, äh Chien, beruhigen sie sich. Der Name des Mannes war also Eddie? Eddie wie noch?"
"Das weiß isch leider nischt, aber isch weiß wo er wohnt. Wo er gewohnt 'at besser." Erneut strömten Herrn Chien die Tränen über die Wange.
"Eine Moment die 'erren, isch 'abe 'ier irgendwo die Küvert von die Einladüng!" Francois rauschte davon um die Karte zu holen.
"Nicht schlecht, Herr Hauptmann, scheint eine heiße Spur zu sein." Lupos Drachenflug schürzte anerkennend die Lippen.
"Möglicherweise, OG Drachenflug, möglicherweise."
"So, 'ier isch 'abe die Adräss! 'ohe Weg, Nümmer Seschsig. 'eute Abend, Seschs Ühr."
"Das liegt drüben in Ankh, Herr Hauptmann." Lupos staunte. 'Wieso wohnt ein solcher Typ, wie dieser Eddie in einem der besten Viertel der Stadt. Ich hätte eher gedacht, der stammt aus den tiefsten Schatten.' überlegte der Werwolf bei sich.
"Vielen Dank, Sir, sie haben uns schon sehr viel weitergeholfen. Doch was ich nicht verstehe, mit Verlaub Herr Chien, Eddie scheint mir nicht gerade der gehobenen Gesellschaft der Stadt angehört zu haben, oder?" bohrte der Hauptmann weiter.
"Non, sie 'aben rescht. Er stammt eigentlisch aus die Gegend 'ier üm die Feste Strass', aber er 'at für den 'aus'ärr dort gearbeitet ünd dürfte dafür dort wohnen."
"Sie wissen nicht zufällig, welche Art von Tätigkeit Eddie ausübte?" Der strenge Blick gepaart mit dem Tonfall eines erfahrenen Wächters, erlaubte es dem Hundefrisör nicht, zu lügen.
"Nün, mein 'err, isch bin mir nischt gans sischer, aber isch glaube, er 'atte sü tün mit äh, Lieferüng von wischtige Mittel von die Alschemistengild', aber isch leider weiß nischt mehr darüber." Bedauernd schüttelte Francois Chien den Kopf. "Tüt mir leid."
'Drogen' durchzuckte es die Köpfe der beiden Wächter nahezu gleichzeitig.
Hptm. MeckDwarf und OG Drachenflug schickten sich an, den Laden zu verlassen, als sich der Hauptmann noch einmal umwandte und beiläufig fragte "Eines wollte ich sie noch fragen, Herr Chien, wieso benutzte Eddie eigentlich Hundeschampoo?"
Francois Chien errötete.
"Nün, Monsieur, das Galaah. Er wollte für 'eute abend chique sein, also 'abe isch ihm angeboten, die 'aare sü maschen. Aber bitte, Monsieur, dass müss ünter üns bleiben, isch sonst bekomme gross' Schwierischkeiten mit die Gild', isch 'abe nämlisch keine Lisens für 'errenfrisör, nür für le chien, für 'ünde ünd äh ähnlische Geschöpf'.“ Ein vielsagender Blick traf den OG Drachenflug. Verschwörerisch legte Francois den Zeigefinger an die Lippen.

"Obergefreiter Drachenflug, erstatten sie umgehend Bericht über die Aussage von Herrn Chien. Möglicherweise hilft es ja den anderen mit deren Ermittlungen weiter. Ich werde mich mal auf den Weg nach Ankh machen, werde zuvor aber noch in der Kröselstrasse vorbeigehen und ein paar Rekruten mitnehmen. Es wird ohnehin Zeit, dass der eine oder andere an einer Vernehmung eines Bürgers dabei ist.“
Lupos Drachenflug salutierte zackig und mit einem "Jawoll, Sör!" war er auch schon am Weg in die Boucherie. Vielleicht würde CK Picardo ja die Information über Eddies Geschäfte mit den Alchemisten von Nutzen sein.

***

Hptm. Daemon, der Abteilungsleiter der D.O.G., ließ sich das Gehörte nochmals durch den Kopf gehen. 'Ein toter Kerl aus den Schatten, in dessen Magen Spuren von giftigen Substanzen gefunden wurden, der im Auftrag eines Kerls aus Ankh Geschäfte mit den Alchemisten durchführt. Hm. Seltsam, in der Tat.'
Das Eintreffen des zuständigen Dobermanns, CK Robin Picardo, setzte seinen Überlegungen ein Ende.
"Sör, ich habe Neuigkeiten in der Mordsache." Er ließ sich auf einen freien Stuhl fallen.
"Na dann los, mach's nicht so spannend, Picardo!" Hptm. Daemon neigte sich erwartungsvoll nach vorne.
"Wie ich in Erfahrung bringen konnte, wurde aus einem so genannten Entsorgungslager der Gilde, eine nicht unbeträchtliche Menge an hochgiftigen alchemistischen Abfallprodukten und gefährlichen Giftstoffen entwendet. Es sind verschiedene Substanzen die laut Verordnung des Patriziers nicht mehr einfach in den Ankh geschüttet werden dürfen, sondern von der Gilde unter strenger Aufsicht gelagert werden müssen. Das sind die giftigsten der giftigen Substanzen die da entwendet wurden."
Robin erinnerte sich daran wie unangenehm es Alice, seiner Informantin bei der Alchemistengilde war, ihm dies einzugestehen. Würde sie ihn nicht so lieben hätte sie ihm dies sicher nie erzählt. Es war einfach ein Skandal. Wie hatte das nur passieren können.
Der Dobermann fuhr fort "Ich habe mir eine Liste der entwendeten Gegenstände zusammengestellt, Sör, wenn sie erlauben..."
"Ja, ja, lies vor, obwohl ich bezweifle, dass ich auch nur von einem dieser Dinge je gehört habe."
CK Picardo holte tief Luft. "Also, entwendet wurden zwei Pfund "Alchemistenzucker", ein weißes, hochgiftiges Pulver das durch Verbrennung von Scherbenkobalt entsteht, eine Dose "Cantarella", ein Tiegel "Dicke Talis", ein halbes Pfund aminisches Ahmfett, drei Phiolen "Corvitol", ein Beutel "weißer Phosphor", vier Phiolen "Merkurium" ein oder zwei Beutel mit salzigem "Methültriptaminum" und ein Fläschen hochdosiertes Tarantelgift, der violetten Tarantula Dracorum. Nette Einkaufsliste, nicht wahr?" Der Chiefkorporal blickte nochmals kurz auf seine Notizen. "Oh fast hätte ich vergessen, auch Bleiazetat in unbekannter Menge ist abhanden gekommen."
Hauptmann Daemon kannte, wie er befürchtet hatte, keine der genannten Substanzen. Lediglich den Begriff Tarantel konnte er zuordnen - Spinnen, wie abscheulich!
"Das Beste kommt aber erst noch, Sör, in den Regalen hat man eine Quittung der Diebesgilde gefunden, eine recht gute Fälschung sogar. Hätten die Alchemisten aber nicht kurz vorher eine Jahreslizenz gelöst, wäre es vermutlich nicht weiter aufgefallen. Dank der derzeitigen erfolglosen Versuche der Gilde, neue Sprengstoffe zu entwickeln, ist das Büro von Thomas Silberfisch noch intakt und die Lizenz unversehrt."
Während CK Picardo's Bericht, hatte Hptm. Daemon begonnen, im Zimmer auf und ab zu wandern.
"Der Fall wird immer komplizierter, Robs, wer versucht hier den angesehensten Gilden etwas unterzuschieben? Warum tauchen plötzlich überall gefälschte Quittungen auf? Was verspricht sich derjenige davon? Und warum klaut man wahllos alchemistische Abfälle? Kannst du mir verraten, was das wieder soll?" Ein wenig außer Atem blieb Daemon vor Robin stehen.
"Tut mir leid, Chef, aber vielleicht kann uns CK Narrator zumindest erklären, was hier eigentlich gestohlen wurde?" Picardo wirkte ebenso ratlos wie der Hauptmann.
"Vielleicht versucht hier ja jemand das Gildensystem außer Gefecht zu setzen und legt falsche Fährten, um einen Gildenkrieg zu provozieren?" spekulierte der Dobermann.
"Unwahrscheinlich! In dem Fall würden maximal die Anwälte profitieren, aber die bräuchten nicht auf derartige Mittel zurückzugreifen."
An der Tür war ein zaghaftes Klopfen zu vernehmen. Ein Rekrut überbrachte einen weiteren Laborbericht von S.U.S.I.
"Sör, für CK Picardo, Sör, der angeforderte Bericht." Es folgte eine Bewegung, die nur ein wohlmeinender Vorgesetzter als salutieren betrachtet hätte. Zum Glück für den Rekruten, hatten die beiden D.O.G.-Mitarbeiter derzeit andere Sorgen.
"Danke, Rekrut, wegtreten!" Hptm. Daemon entließ den Boten und blätterte in der Akte.
"Gute Idee, Picardo, die Quittungen im Labor auf Hinweise untersuchen zu lassen, aber das Ergebnis ist negativ. Nichts, keine Hinweise auf den Aussteller, keine außergewöhnlichen Auffälligkeiten. Sackgasse." Ein wenig deprimiert legte der Hauptmann den Bericht beiseite.

***

Unvermittelt sprang der Bucklige auf die sargförmige Standuhr zu, noch bevor der letzte Gongschlag verhallte und riss die Tür des Pendelwerks auf. Den verblüfften Wächtern, Maximilian R. Schreckt und Drei Hungrige Mäuler, bot sich ein grausiger Anblick. Im Inneren der Standuhr befand sich statt des erwarteten Uhrwerks und einem zugehörigen Pendel, ein wahrscheinlich menschliches Skelett, über und über mit Spinnweben behangen.
Mit einem irren Lächeln auf den Lippen, bewaffnet mit einem Staubwedel, tanzte der Bucklige wie verrückt vor der Uhr herum und befreite dabei das Skelett von seiner, von großzügigen, achtbeinigen Amateurschneidern angefertigten, Kleidung.
Dabei sang er. Ja, er sang, anders konnte man es wohl nicht ausdrücken.
Die beiden Wächter konnten zwar kein Wort davon verstehen, aber es hörte sich so an, als wollte der Bucklige ihnen etwas Wichtiges mitteilen.
Begeistert hüpfte er singend durch den Raum und gestikulierte dabei wie wild. Offenbar erwartete er von Max und Drei eine bestimmte Reaktion.
Die beiden standen fassungslos und bewegungsunfähig da, als auch noch die rothaarige Frau in seinen furchtbaren Gesang einstimmte.
'Ok, das ist das Zeichen. Raus hier!' schoss es beiden Wächtern scheinbar gleichzeitig durch den Kopf.
Rückwärts stolperten sie durch eine Tür in einen großen, festlich geschmückten Saal.
Mit weit aufgerissenen Augen starrten Max und Drei auf die Szene, die sich ihnen bot.
Hunderte, aufs Seltsamste gekleidete Personen, tanzten einen irren Reigen. Schockiert erkannten sie einige der angesehensten Bürger Ankh-Morporks unter ihnen.
Viele der Gäste trugen komische Hüte, hauptsächlich waren die Leute allerdings in glitzernde Fummel und Federboas gehüllt, auch die Männer. Das Ganze erinnerte ein wenig an eine extravagante Veranstaltung der Narrengilde. Die Begeisterung, mit der die Gäste in den fremdartigen Gesang des Buckligen und seiner Partnerin einstimmten, beruhigte die beiden Wächter keineswegs.
"Ich wusste gal nicht, dass Lold Witwenmachel diese seltsame Splache splicht?" flüsterte die Achaterin dem Schwarzen Mann zu.
Fragend blickte Drei zu Max, doch der zuckte nur ratlos die Schultern.
Als ihr Blick durch die tanzende Menge schweifte, erkannten sie weitere wichtige Persönlichkeiten der Stadt, scheinbar waren auch alle Gildenoberhäupter auf dem Fest vertreten.
"Ich wusste gal nicht, dass heute ein Maskenball stattfindet." Drei war plötzlich wieder guter Laune und stieß Max begeistert in die Seite.
"Also, ich war noch nie auf einem Maskenball, bei dem so getanzt wurde." erwiderte Max.
Die Leute verrenkten sich auf geradezu groteske Weise und wippten mit dem Oberkörper auf und ab.
Drei ließ ihren Blick über die tanzende Menge schweifen.
"Da hast du auch wiedel lecht, Max."
Die gute Laune verließ die Gefreite so schnell wie sie gekommen war.

Der alte Mann schien sich auf diese Stelle der Geschichte besonders vorbereitet zu haben.
An der Wand der Schreibstube hing eine große Karte, auf der Fußabdrücke und Pfeile abgebildet waren. Begeistert deutete er mit einem Rohrstab auf die Karte und begann, seltsamerweise ebenfalls in dieser fremdartigen Sprache, zu erklären:

"It's just a jump to the left
And then a step to the right
With your hands on your hips
You bring your knees in tight."

Dieser alte Mann war wirklich erstaunlich... Aber kommen wir zurück zur Party.

"Max sind die alle vellückt gewolden?" Drei war mittlerweile auch schon ein bisschen mulmig zumute.
"Ich weiß nicht, wenn ich mir den Gesichtsausdruck von Herrn Boggins so ansehe, kann ich das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen" Max' Blick wanderte durch den Saal und blieb an einigen Sektflöten hängen, die mit einer violetten Flüssigkeit gefüllt waren. Ein Schicksal, das alle Trinkgefässe teilten, wie ihm auffiel.
"Du Dlei, ich glaub die sind unter Drogen gesetzt worden. Schau mal was die für komisches Zeug trinken."
"Sieht doch lecht hübsch aus, die Falbe gefällt mil... VOLSICHT MAX!" Drei konnte ihren Kollegen gerade noch rechtzeitig aus dem Weg zerren, als einer der Gäste in einem wilden, leidenschaftlichen Stepptanz rasend schnell auf ihn zukam. Es war niemand geringerer als Fräulein Schrill in ihrem Bühnenoutfit. Sie drehte sich dabei wild im Kreis und wäre bestimmt mit dem Wächter zusammen gekracht, wenn Drei nicht das Schlimmste verhindert hätte. Doch das Glück schien der Tänzerin nicht hold zu sein. Von dem vermeintlichen Hindernis aus dem Konzept gebracht, stolperte sie über ihre eigenen Füße und landete unsanft auf ihrem Gesäß. „Columbina“ funkelte die beiden Wächter kurz böse an, stürzte sich aber wie besessen sofort wieder in den wilden Tanz.
"Also weißt du Max. Ich tanze ja geln, das weißt du, abel das wild mil hiel langsam immel unheimlichel. Lass uns gehn."
"Hast recht. Mir gefällt das hier auch nicht sonderlich."
Mühsam bahnten sie sich ihren Weg zurück zur Tür. Wie um ihren geheimen Fluchtversuch aufzudecken, verstummte der Gesang genau in dem Moment als die Wächter die Tür erreichten und alle im Raum, außer Max und Drei, fielen kraftlos zu Boden. Drei war geschockt. Was hatte das zu bedeuten?
Es war mucksmäuschenstill im Saal. Die Leute schienen sie vom Boden aus erwartungsvoll anzustarren. Hätte man in diesem Moment eine Nadel fallengelassen, hätte der Lärm vermutlich das gesamte Gebäude erzittern lassen.
Nervös zupfte Drei an Max' Ärmel. "Max, sag was." flüsterte sie.
Max wollte seine Kollegin nicht enttäuschen und startete einen Versuch. "Sagt mal..." richtete Max das Wort an die Menge. Durch die Stille im Saal wirkte seine Stimme unnatürlich laut. „Kennt ihr auch den Moriskentanz?“
Dem Blick der Gäste nach zu urteilen, war der Schwarze Mann gerade in ein Fettnäpfchen getreten.

Mit einem entschuldigenden Lächeln und bemüht, so ungezwungen und ruhig wie möglich zu erscheinen, verließen die beiden Wächter rückwärtsgehend den Ballsaal. Aller Blicke waren starr auf die beiden gerichtet.
"Max, ich hab das ungute Gefühl die walten auf etwas. Ich hab Angst." flüsterte die Achaterin.
Sie standen noch immer wie gebannt im Türrahmen, mit dem Rücken zur Eingangshalle.
"Lass uns bitte von hiel foltgehen." Drei’s Tonfall wurde immer drängender. "Mil ist kalt, ich bin immel noch ganz nass und ich klieg langsam die Panik. Ich will nach Hause!"
„Ach was, Dlei, keine Angst. Die üben hier vielleicht nur irgendwelche ausländischen Volkstänze, oder so.“ sprach Max in beruhigendem Tonfall. „Außerdem ist das Gewitter noch immer nicht vorüber und den richtigen Weg wissen wir auch noch nicht.“ Entschlossen verschränkte der Schwarze Mann die Arme vor der Brust und blieb weiterhin stehen.
„Abel ich möchte gehen!“ Heftig wirbelte die Wächterin herum. Dabei fiel ihr Blick auf einen großen, hölzernen Kasten der plötzlich in einer Ecke der Eingangshalle erschien.
Zu Tode erschrocken riss sie mit einem mal ihre Augen weit auf. Tonlose Laute des Grauens entrangen sich ihrer Kehle.
Unbeirrt setzte Max fort, „Wohin? Wir haben uns verirrt, Dlei. Ich bin ganz sicher, hier ist nichts wovor du dich fürchten musst, mach dir keine Sorgen. Ich bin ja da.“
Die hochgewachsene Gestalt die unversehens in dem großen Kasten erschienen war, riss nun schwungvoll das eiserne Gitter, das statt einer Tür an dem Kasten befestigt war, beiseite. Ob des Lärms wandte sich auch der Schwarze Mann um.
"WAAAAAAAAAAH!" Max zuckte so heftig zusammen, dass es ihn fast von den Beinen gerissen hätte.

"Hallo ihr beiden Schnuckelchen." Die Stimme der großen, schwarz gelockten und ein wenig zu grell geschminkten Dame, die aus dem Kasten trat, war rau und verführerisch zu gleich. Ein leichter Hauch eines harten Akzents, gleich dem der Rothaarigen, schwang auch in dieser Stimme mit. Sie trug einen glänzenden schwarzen Umhang, der sie komplett einhüllte. Drei hatte sie im Dunkeln für einen Vampir gehalten.
Die fremde Lady stolzierte mit wiegenden Hüften auf die beiden Wächter zu und hielt dem Schwarzen Mann damenhaft die Hand zum Kuss entgegen. Als sie allerdings dessen Klaue gewahr wurde, zog sie sie schnell wieder zurück.
"Mein Name ist Frank Furter. Ich bin der Gastgeber dieser extravaganten Party."
Unbewusst nahm Max Haltung an. "Sehr erfreut, mein Name ist Maximilian R. Schreckt und das ist meine Kollegin Dlei.“
„Dlei Hunglige Mäulel“ verbesserte die Achaterin ärgerlich.
Ohne auf deren Einwand näher einzugehen sprach Max, an den Hausherrn gewandt, weiter. „Wir haben uns in Ankh verlaufen und wurden von dem Gewitter überrascht. Wir wollten uns hier nur ein wenig unterstellen.“
"Oh, ihr ärmsten. Bleibt nur ruhig hier und seid meine Gäste. Heute findet nämlich ein Fest der ganz besonderen Art statt. Amüsiert euch doch ein wenig, wir werden euer Problem dann schon noch lösen. Meinen Assistenten habt ihr ja wohl schon kennen gelernt? Ihr hattet großes Glück, dass er euch überhaupt hereingelassen hat. Er ist ein wenig seltsam Fremden gegenüber, wisst ihr." Antwortete Herr Furter gönnerhaft.
"Velzeihung, Mäm, äh ich hätte da eine Flage.“ Verlegen druckste Drei herum. Doch dann gewann ihre Neugier erneut die Oberhand. „Äääh.. wieso heißen sie Flank? Sie sind doch eine Lady, odel?"
Max konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In manchen Dingen war Drei einfach so unschuldig wie ein Kind.
"Nein meine Liebe", Frank beugte sich zu der Gefreiten hinab und streichelte ihr sanft über die Wange. "aber ich bin auch kein Mann. Ich bin etwas ganz Besonderes."
Nun war Drei Hungrige Mäuler restlos verwirrt.
"Ihr dürft euch nicht an meinem Äußeren stoßen." Frank sah der Gefreiten tief in die Augen. "Du würdest ein Buch doch auch nicht nur nach dem Einband beurteilen, oder?"
Drei war viel zu verblüfft um antworten zu können.
Frank stolzierte an den beiden Wächtern vorbei in den Festsaal, wobei er an der Tür seinen Umhang kokett fallen ließ.
Der Wächter Kinnladen klappten nach unten.
Ihr Gastgeber war nun nur mehr mit einem knappen schwarzen Höschen und - na war denn das zu fassen - einem glitzernden Korsett bekleidet. Außerdem umhüllten grelle Seidenstrümpfe seine Beine und er trug paillettenbesetzte Schuhe mit gewaltig hohen Absätzen. Die Festgäste, die sich mittlerweile wieder vom Boden erhoben hatten, wichen unter lautem Jubel über sein Erscheinen zurück und öffneten Frank so eine breite Schneise bis zu einem Thron am anderen Ende des Saals.
Der Gastgeber schnappte sich ein Glas mit der violetten Flüssigkeit vom Buffett und schritt auf den Thron zu, nicht ohne dem einen oder anderen Gast freundlich die Hand zu schütteln.
"Kommt ihr beide, amüsiert euch ein bisschen. Wir haben hier für jeden Geschmack die richtige Unterhaltung. Wir haben sogar ein paar alte Steffen Riffs Klicker im Keller, wenn ich mich nicht irre."
Frank setze voraus, dass die beiden Wächter ihm folgen würden und als er sich nach ihnen umwandte, musste er enttäuscht feststellen, dass dem nicht so war. Schnellen Schrittes ging er zu ihnen zurück, fasste sie an den Schultern und schob sie vor sich her in Richtung des Thrones.
Max und Drei waren noch immer viel zu verwundert über das Erscheinungsbild des Gastgebers um Widerstand zu leisten.
Frank setzte sich anmutig auf den herrschaftlichen Stuhl und schwang lasziv beide Beine über die rechte Armlehne. Der Butler und Fräulein Schrill, alias Columbine, nahmen links und rechts von ihm Aufstellung.

"Wir wollen bestimmt nicht unhöflich sein Herr Furter, aber wir können nicht länger bleiben. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und sind müde und durchnässt. Vielleicht könnten sie uns sagen wie man am schnellsten zur Schlechten Brücke kommt?", wandte sich Max an den Gastgeber.
"Ach ja, richtig. Ihr habt euch verirrt. Hach wie romantisch...", Frank seufzte lang und hingebungsvoll. "Warum bleibt ihr nicht einfach über Nacht hier?"
Lautlos äffte der Bucklige seine Worte nach. Er schien mit Franks Vorschlag gar nicht einverstanden zu sein.
"Oder bleibt zumindest auf ein Abendessen."
Columbine leckte sich gierig die Lippen. Sie erweckte den Eindruck, als wollte sie jeden Moment in Franks Wade beißen.
Max sah sich ihm Saal um. Alle Blicke waren erwartungsvoll auf die beiden Wächter gerichtet. Drei schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein, tut mil leid, abel wil müssen jetzt wilklich gehen.“ Drei Hungrige Mäuler wandte sich zum Saalausgang.
"Ach kommt, seid keine Spielverderber. Bleibt doch noch ein bisschen. Die Nacht ist noch sooo jung.“ schmollte der Gastgeber. In beschwörendem Tonfall fuhr er fort, „Ich könnte euch etwas ganz Außergewöhnliches zeigen.“
Fragend blickten sich Max und Drei an, Frank hatte ihre Neugier geweckt.
„Einen großen, strammen Burschen mit blonden Haaren und blauen Augen." Frank seufzte erneut, diesmal voll freudiger Erwartung. "Er wurde gemacht, um mich zu ….beschützen. Ihr versteht schon..." Frank zwinkerte den beiden Wächtern kokett zu.
Während die beiden Wächter noch über die Bedeutung des Wortes „gemacht“ nachdachten, erhob sich deren Gastgeber grazil aus dem Thron und legte die Arme um die Schultern von Drei und Max, um sie mit sanftem Druck ein wenig zur Seite zu geleiten. "Wollt ihr eure nassen Kleider nicht gegen etwas Bequemeres eintauschen?“, bedeutungsvoll strich Frank über sein glitzerndes Korsett. Ein anzügliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
Eiligst lehnten die beiden ab.
„Schade, aber dann zieht euch wenigstens diese hier über.“ Enttäuscht warf Frank ihnen zwei fleckige Kittel zu, die er auf einem Stuhl fand.

Er wandte sich um, warf verächtlich den Kopf zurück und trat vor die versammelte Gästeschar
Mit lauter Stimme verkündete er, „Werte Gäste, Freunde, Bürger Ankh-Morporks! Heute Nacht haben sie die große Ehre Zeugen eines gewaltigen Durchbruchs jahrelanger Forschungsarbeit zu werden.
Seit wir uns zurückerinnern können, wurde über das Leben von göttlichen Mächten bestimmt. Damit ist es jetzt vorbei! Es war ein Unfall, nur ein kleiner Unfall, der es mir ermöglichte, die Dimensionen zu durchbrechen! Ja, ich habe die Macht! Ich habe die Macht und nun auch den Schlüssel“ er hielt kurz inne um die Spannung zu erhöhen, „den Schlüssel für das Leben selbst!“
Tosender Applaus quittierte Franks euphorische Rede.
Drei wandte sich an den Schwarzen Mann, „Sag mal, Max, wovon splicht Flank da? Welchel Schlüssel und was meint el mit dem Unfall?“
„Keine Ahnung, Dlei, vielleicht erklärt er’s ja noch.“ Max beobachtete abwechselnd den Gastgeber und die jubelnde Menge.
Mit einem kurzen Wink gab Frank seinem Butler und dem Hausmädchen zu verstehen, den roten Samtvorhang hinter dem Thron beiseite zu ziehen.
„Werte Gäste, sehen sie nunmehr das absolut Einzigartigste – mein Meisterwerk!“ Theatralisch hob Frank Furter die Arme und präsentierte das Ding hinter dem Vorhang.
Es sah aus wie eine Badewanne, eine durchsichtige Badewanne, halbgefüllt mit Wasser und rundherum mit unzähligen Phiolen, einem Gürtel gleich, bestückt. Jede der Phiolen enthielt eine andersfarbige Flüssigkeit. Am Kopfende der Wanne befand sich ein Behälter mit Salamandern, von dem ein schwaches Glühen ausging. Daneben lag ein großer Knüppel. In der Wanne lag etwas, das entfernt an eine djelibebische Mumie erinnerte.
Energisch schritt Frank auf das Ding zu, zog sich den grünen Mantel, den Columbine ihm reichte über und wählte eine Phiole mit blauer Flüssigkeit. Er schüttete die Flüssigkeit in die Wanne. Ebenso verfuhr er nacheinander mit gelb-, grün-, rot- und orangefarben gefüllten Phiolen. In dem unförmigen Hauskleid wirkte er wie eine besessene Köchin beim Entwerfen einer neuen Suppenkreation.
Dampf begann in bunten Schwaden über der Wanne aufzusteigen. Mit einem Kopfnicken bedeutete Frank dem Buckligen den Knüppel aufzunehmen. Das Folgende geschah in so schneller Abfolge, dass niemand genau sagen konnte, was tatsächlich passierte. Franks Butler schlug auf den Behälter mit den Salamandern ein, die einen grellen Lichtblitz absonderten*, ein metallisch glänzender Blitz löste sich von irgendwo aus dem wabernden, bunten Nebel, es gab einen ohrenbetäubenden Knall und die Mumie schnellte aus ihrer liegenden, in eine stehende Position.
Freudestrahlend tänzelte Frank Furter um die Wanne, während seine Bediensteten mit Hilfe von Columbine, die Bandagen der Mumie entfernten.
„Oh, nein!“ rief Max erschrocken aus, „Sie töten die Mumie!“

„Oh nein! Sie wickeln sie aus!“ rief Max erschrocken aus, „Die können doch einer Mumie nicht die Bandagen entfernen! Das bringt sie doch um!“
„Max“ Drei Hungrige Mäuler sah ihren Kollegen mit schräg geneigtem Kopf und hochgezogenen Brauen an, „Mumien kann man nicht töten, die sind nolmalelweise schon tot.“
„Aber noch nicht ganz.“ widersprach der Schwarze Mann. Womit er durchaus recht hatte.

Zu der Wächter Verwirrung kam unter den Bandage eine rosige Haut zum Vorschein. Ein blonder junger Mann, großgewachsem mit einem überaus athletischen Körperbau. Frank schritt strahlend auf die verwirrte Gestalt zu und bot eine Hand an um aus der Wanne klettern zu können. Es sah ein bisschen so aus als fürde ein Schimpanse an der Hand herumgeführt.

„Er ist ein Produkt eures außerordentlichen Verstandes, Master“, lobte Riff Raff im Hintergrund.
„Der Sieg eures starken Willens“, fügte Magenta hinzu.
„Er ist ganz ordentlich geworden,“ war Columbine’s Beitrag.
„GANZ ORDENTLICH!“ Frank war entrüstet. „Na ich glaube er ist wohl besser als das.“ Beleidigt führte er seinen „Schimpansen“ zu Drei und Max hinüber. „Na was sagt ihr. Max? Dlei? Wie gefällt er euch?“
Max wusste nicht was er sagen sollte.
„Eigentlich mag ich Männel nicht mit so vielen Muskeln“, gab Drei verlegen zu.
„Ich hab ihn auch nicht für DICH gemacht!“ keifte Frank Furtner zurück.

***


*Siehe Single-Mission „Glückssache oder Andere Länder, andere Sitten“ von Drei Hungrige Mäuler
*Drei Hungrige Mäuler ist der Ansicht, die F.R.O.G. seien die lebensgefährlichste Abteilung der Wache für Menschen, womit sie wohl nicht ganz unrecht hat
* Ein unbeteiligter Beobachter hätte die Ähnlichkeit der Szene mit dem Bild „Zwei Bauern vor dem Tempel“, von Leonardo da Quirm nicht abstreiten können.
*Darüber könnte man durchaus diskutieren
*für die gängigen Verhältnisse Ankh-Morporks
*Manchmal zahlt sich eine fundierte Schamanenausbildung eben durchaus aus.
*Zugegeben, vermutlich handelt es sich um ein solches Tier, da der durchschnittliche Puzuma bekanntlich nur in ziemlich flachem und ziemlich totem Zustand beobachtet werden kann.
*durch den Schrecken, den sie wegen dem wuchtigen Schlag bekamen

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